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Gemeinsame Innovationsstrategie in Berlin-Brandenburg
In den bisher 50 Testfeldern und Reallaboren in Berlin-Brandenburg soll der Technologie-Transferprozess zukünftig verstärkt und beschleunigt werden. | Foto: ThisIsEngineering von Pexels

Gemeinsame Innovationsstrategie in Berlin-Brandenburg

30. Oktober 2020

Bereits 2011 wurde die Innovationsstrategie (innoBB) vom Berliner Senat und der Regierung des Landes Brandenburg beschlossen. Mit den Branchen Energietechnik, Gesundheitswirtschaft, IKT, Optik und Verkehr sind damals fünf Cluster länderübergreifend konzipiert worden. Doch die Entwicklungen verliefen meist schleppend und verzögerten so den Fortschritt. Nun trafen sich die Beauftragten der Länder in einem Spitzgespräch, um die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Schnellerer Technologie-Transfer

Die Länder einigten sich in dem digitalen Spitzengespräch darauf, in wirtschaftlicher Zusammenarbeit innovative Technologien und Geschäftsmodelle schneller in konkrete Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Vor allem in den bisher 50 Testfeldern und Reallaboren in Berlin-Brandenburg soll der Transferprozess zukünftig verstärkt und beschleunigt werden. Beispiele sind die autonome Binnenschifffahrt auf der Spree-Oder-Wasserstraße, die Wasserstoff-Region Lausitz, hochautomatisierte Flottenfahrzeuge in Berlin-Reinickendorf und Telemed5000, das auf einem Telemedizin-Projekt der Charité basiert.

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop betont die Wichtigkeit dieser Entwicklung: „Unsere Metropolregion ist Innovationsregion: Hier wird bereits Neues erdacht, zunehmend wird hier auch Neues produziert. Testfelder und Reallabore sind entscheidend für den Technologie-Transfer. Das macht Berlin und Brandenburg attraktiv für Neuansiedlungen und große Investitionen am Standort wie die jüngsten Beispiele Tesla und Siemens eindrucksvoll belegen.“

Neue Möglichkeiten für Reallabore

Die Länder verständigten sich ebenfalls darauf, neue Möglichkeiten für Reallabore und Testfelder festzulegen, um diese Bereiche als Schwerpunkt der neuen Innovationsstrategiezusätzlich zu unterstützen. In spezifischen Experimentierräumen sollen zukünftig vermehrt Innovationen auf ihre Praxistauglichkeit und damit ihre Umsetzbarkeit untersucht werden. Das Spitzengespräch profitierte von der Expertise der teilnehmenden Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), sieht den neuen Innovationsansatz positiv: „Wir haben ein hohes Interesse daran, dass die Ergebnisse der Testfelder möglichst rasch wirtschaftlich verwertet werden und zu neuen Arbeitsplätzen in der Region führen.“

Und auch Steffan Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung in der Berliner Senatskanzlei, betont das die Entwicklung innovativer Ideen und Konzepte essentiell für einen vitalen Wirtschaftsstandort wie Berlin und Brandenburg sei. „Sie erzeugen eine hohe Dynamik und bringen damit Wachstum sowie Beschäftigung. Damit hat sich die Gemeinsame Innovationsstrategie der deutschen Hauptstadtregion zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt“, so Krach.

Neue Konzepte werden im nationalen und internationalen Austausch entwickelt. Das Resultat ist eine Innovationsstrategie, die sowohl die neuen Herausforderungen als auch die EU-Ziele für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum aufnimmt. Mit dieser engen Zusammenarbeit der Wirtschaftspolitik ist die deutsche Hauptstadtregion führend im bundesweiten Vergleich. (nm)